Resilienzförderung bei Kindern und Jugendlichen
„Reichtum ist viel, Zufriedenheit ist mehr, Gesundheit ist alles“.
Gesundheit entscheidet über die Lebenschancen von Menschen und ist deshalb gerade für Kinder und Jugendliche besonders wichtig.
Die WHO definiert Gesundheit als einen Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Diese überaus anspruchsvolle Definition schaut von der Ressource her auf den Menschen und dies verlangt vom Gesundheitssystem und all seinen Akteuren, dass Gesundheit als ein Bestandteil der aktiven Lebensgestaltung in den Alltag integriert werden muss. Es geht eben nicht nur darum, Krankheiten zu behandeln, sondern dafür zu sorgen, dass sie sich gar nicht erst entwickeln. Hierzu kann jede Einzelne und jeder Einzelne selbst sehr viel beitragen, aber sie oder er ist nicht für alles allein verantwortlich. Verhaltens- und Verhältnisprävention müssen deshalb ineinandergreifen.
Die Praxis für Psychotherapie & Gesundheit ist ein geeigneter Ort, um Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes mit Ansätzen des Präventionsgesetzes zusammenzuführen.
Um Resilienz zu fördern, betrachten wir zunächst die Risikofaktoren, also die Faktoren die einer guten Entwicklung des Kindes im Weg stehen können. Dazu zählen die biologischen und psychologischen Risiken, wie Faktoren der Schwangerschaft (Alkohol in der Schwangerschaft, Frühgeburt, etc.), genetische Variablen und psychosoziale Risiken (Armut, traumatische Erlebnisse). Zu den Schutzfaktoren gehören die Ressourcen, die im Kind liegen, wie Freundlichkeit, Intelligenz, „Schönheit“ oder auch das weibliche Geschlecht. Förderlich sind außerdem Modelle positiver Konfliktbewältigung in der Familie sowie eine stabile emotionale Bindung zu einer Person (Lebenswurzeln). Des weiteren wird Selbstwirksamkeit (ebenso ein guter Schutzfaktor) in der Bindungsphase gelernt. Beispielsweise sind sicher gebundene Kinder (Bowlby & Ainsworth) häufig selbstsicherer und resilienter. Weitere Schutzfaktoren, die ein Kind selbst mitbringen kann sind Optimismus, eine starke Problemlösefähigkeit und Zielorientierung, ein positives Selbstbild, die Fähigkeit zur Selbstregulation sowie viele Interessen und Hobbys.
Was bedeutet Resilienz und wie kann ich als Elternteil Resilienz fördern?
Ein Kind das resilient ist, lässt sich metaphorisch sehr gut mit einem Löwenzahn vergleichen, der trotz Hindernissen aufblüht und sich beispielsweise durch eine harte Betonschicht kämpft, sobald er nur einen kleinen Spalt, ein wenig Wasser und Licht bekommt. Das Wort „trotz“ oder „trotzdem“ ist hier ausschlaggebend, da der Löwenzahn wortwörtlich den widrigen Umständen trotzt. Auf die menschliche Psyche übertragen, kann Resilienz als mentale Widerstandsfähigkeit von Kindern gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken definiert werden. Kurz gesagt, geht es darum „Lebenskrisen“ durch die schon vermittelten Ressourcen zu überstehen.
Als solche Krisen werden beispielsweise Entwicklungsübergänge (= störungssensible Phasen) wie der Wechsel vom Kindergarten in die Grundschule oder die Pubertät, beschrieben. Jedoch erweist sich die Resilienz auch bei Erwachsenen als bedeutsam, wenn diese mit einschneidenden Lebensereignissen, wie dem Übergang vom Arbeitsalltag in die Rente, konfrontiert werden. (Wichtig zu wissen ist, dass Resilienz keine lebenslange Fähigkeit darstellt, aber dass sie immer wieder neu erlernbar ist.)
Wie kann man resiliente Verhaltensweisen fördern?
Zunächst sollten Eltern das Kind ohne Vorbedingungen wertschätzen und sich für das Kind und seine Aktivitäten interessieren. So fühlt es sich ernst genommen und traut sich mehr aus sich herauszugehen. Genauso ist es wichtig dem Kind nichts abzunehmen, was es schon kann. Hier gilt die Devise, das Kind zu unterstützen, seine Stärken zu stärken und seine Schwächen zu schwächen. Auf diese Weise können Kinder eher ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen. Außerdem ist es hilfreich einen positiven Glauben an die Zukunft zu entwickeln beziehungsweise diesen zu fördern.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Förderung resilienter Verhaltensweisen ist das Zeigen von Empathie durch aktives Zuhören. Man sollte Kindern nicht vorschreiben, was sie zu denken haben und sie nicht unterbrechen, wenn sie von sich aus etwas erzählen. Besonders essenziell ist die Akzeptanz! Die Besonderheiten jedes einzelnen Kindes sollte angenommen werden und in gewissem Maße sogar unterstützt werden. Man sollte sich bewusst sein, dass „eine Größe nicht für alle passt“.
Kompetenzinseln für Kinder schaffen
Hilfreich kann es auch sein die Kompetenzinseln der Kinder zu identifizieren und Freude an ihrem Erfolg zu zeigen und vor allem ihnen genug Zeit zu lassen, um gewisse Aufgaben zu bewältigen. Es muss nicht alles immer direkt funktionieren! Um dies zu verdeutlichen, ist es wichtig ein resilientes Vorbild zu sein, dies beinhaltet zu verbalisieren wenn den Eltern auch mal etwas misslingt. So wird den Kindern demonstriert, dass es ganz normal ist Rückschläge zu haben und dass es sich trotzdem lohnt weiter zu machen.
Gern unterstütze ich die Resilienzförderung mit verschiedenen Übungen im Kindes-und Jugendalter um gezielt die Ressourcen zu stärken.
Sie haben ein Problem und schon viel versucht?
Wir finden die Lösung dort, wo Sie noch nie gesucht haben.
Rufen Sie mich in meiner Praxis Psychotherapie Stuttgart an 0711 88 77 812 –oder schreiben Sie mir eine Nachricht unter: info@stuttgarter-psychotherapie.de
Ihre Heilpraktikerin für Psychotherapie und Kunsttherapeutin Ute Steinke-Spangenberg aus Stuttgart Degerloch